Sterben die Kneipen aus?

Bild: ranzkneipe.de

Jede Kneipe in Lübeck und Umgebung erzählt ihre eigenen Geschichten - und doch kommen immer weniger neue dazu. Wie kommt das? Wir versuchen uns an einer kurzen Analyse.

Kneipen sind out.

Ist das wirklich so? Das jüngere Publikum (u40) geht vermutlich eher häufiger in eine Bar oder verabredet sich in einem Restaurant als in eine Kneipe. Zum einen dürfte hier das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit eine große Rolle spielen, zum anderen steht die Frage des für das Geld eingesetzten Benefit im Raum. Warum soll man für ein Standardbier Geld bezahlen, wenn man im Supermarkt seines Vertrauens einen ganzen 6er bekommt? Oder vielleicht gleich eine Flasche Whiskey mit Cola?

Der Altersunterschied

Die Kneipen, die seit vielen Jahren einen etablierten Platz in den Städten haben, wurden meist von damals Gleichaltrigen (oder gar Freunden) eröffnet - man kennt sich und das Publikum ist so alt wie die Besitzer. Die nachfolgende Generation hat diesen Bezug nicht oder kann ihn nur erahnen und selbst nach erfolgreichem Betreten einer Kneipe bleiben die Gespräche doch eher im direkten Bekanntenkreis innerhalb der "Personal Bubble".

Das Image

In vielen Kneipen kommt es einem so vor als würde man als Fremder abgestempelt werden - alle Blicke sind auf einen gerichtet und man hat das Gefühl in einen Stammtisch geplatzt zu sein, der einen nicht aufnehmen möchte. Hier müssten die Besitzer heutiger Kneipen vielleicht einmal die Werbetrommel rühren, egal in welchem Ausmaße. An dieser Stelle versuchen wir übrigens auch, etwas entgegenzuwirken.

Schlechter Ausblick

Sollte die Entwicklung der heutigen Tage weitergehen, werden wir in nächster Zeit immer mehr geschlossene Ranzkneipen vorfinden. Das Publikum und die Besitzer verstorben, keine nachfolgende Generation für die Weiterführung vorhanden. Und am Ende ist es die heutige Generation, die darunter leiden wird. Denn auch diese wird älter und sich eines Tages fragen: "Wo kann ich denn heutzutage noch gemütlich mein Bierchen trinken?"

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